Veranstaltung
CarbonCycleCultureClub:
Wie schnell ist Zukunft?

Wie schnell ist Zukunft?

Zum CarbonCycleCultureClub (C4) „Wie schnell ist Zukunft?“ lädt der Forum Rathenau e.V. am Donnerstag, 26. Juni 2025 von 18 bis etwa 21 Uhr ins Wasserzentrum Bitterfeld-Wolfen und digital übertragen via Livestream ein.

Anlässlich des Todestages von Forum Rathenau-Namensgeber Walther Rathenau widmet sich dieser C4 der Frage, wie heute Innovations- und Transformationsprozesse hohe Geschwindigkeiten erreichen können.

Besonders interessieren uns Perspektiven auf den Übergang innovativer Technologien in wirtschaftlich relevante Anwendungen sowie die unterschiedlichen Ebenen, auf denen Transformation stattfindet.

Moderiert wird die Veranstaltung von Claudia Reiser, Redakteurin des ARD-Klimakompetenzcenter.

Als Podiumsgäste haben zugesagt:

  • Dr. Manuel Häußler, CSO und Founder aevoloop GmbH, Forschungsgruppenleiter am Center for the Transformation of Chemistry
  • Dr. Maria Hoffacker, Autorin „Nachhaltigkeit beginnt im Kopf“
  • Michael Zorn, Referatsleiter Immissionsschutz, Chemikaliensicherheit, Gentechnik, Umweltverträglichkeitsprüfung des Landesverwaltungsamtes in Sachsen-Anhalt (bestätigt)
  • Hans-Dieter Sonntag, Geschäftsführer der FEV Dauerlaufprüfzentrum GmbH

In seinem 1917 erschienen Buch „Von kommenden Dingen“ analysiert Walther Rathenau die sich herausbildende Weltgesellschaft. Er beginnt die Einleitung mit der Bemerkung, dass das Buch von materiellen Dingen, jedoch um des Geistes willen handelt. Entwicklung ist für ihn die entscheidende Denkform, die uns Menschen von den Tieren unterscheidet. Beharren ist unmöglich. Sein Blick richtet sich klar nach vorn: „(…) das Kommende ist wunderbar, nicht weil es aus dem Nichts kommt, sondern weil es das Gemeine wandelt. All unser Tun hat etwas Seherisches, denn jeder Schritt trägt in die Zukunft.“ Auch zu Rathenaus Zeiten war Wandel allgegenwärtig.

Bei vergangenen C4-Veranstaltungen wurde regelmäßig betont, dass die Genehmigung für das Kraftwerk Zschornewitz in Gräfenhainichen einst eine Seite umfasste, und das Kraftwerk, dessen Bau im Jahr 1915 begann, bereits im Jahr 1918 vollständig in Betrieb genommen werden konnte. Von der Antragstellung bis zur Baugenehmigung sei damals nur etwa ein Jahr vergangen. Damals konnte also der technologische Wandel mit hoher Geschwindigkeit vollzogen werden.

„Ich kann mich nur noch wundern, wie lange man heute an einer Pipeline bauen will,“ sagte Dr. Christoph Mühlhaus, der beim CarbonCycleCultureClub (C4) zum Thema „Ist CO2 der Rohstoff der Zukunft?“ am Donnerstag, 30. Mai 2024 als Sprecher des Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland zu Gast auf dem Podium war. Er berichtete, dass er in der Vergangenheit bereits zwei Pipelines von der Genehmigungsseite betreut hat. Einmal von Rostock nach Mitteldeutschland und einmal von Stade nach Teutschenthal (Mitteldeutschland). Trotz aller Schwierigkeiten habe es jeweils nur zwei Jahre gedauert von der Beschlussfassung des Vorstandes bis zur Inbetriebnahme.

Hintergrund waren die Ausführungen von Dr. Kai Schulze, Technical Manager im Bereich Grüne Gase der VNG AG, der wesentliche Ergebnisse des Projekts CapTransCO2 erläutert. Dabei ging es um die Machbarkeit einer klimaneutralen mitteldeutschen Industrie durch den Aufbau einer vernetzten CO2-Transportinfrastruktur für CCU/CCS, die mit vielen regionalen Projektpartnern geprüft wurde.  „Man darf ja nicht vergessen, es gibt keine Infrastruktur für CO₂“, so Schulze beim C4 vor etwa einem Jahr. Im Rahmen des Projekts wurden drei mögliche Trassen von Bad Lauchstädt zu Seehäfen untersucht, nach Stade, an die Ostsee und ins Rhein-Ruhrgebiet. Dabei zeigte sich, dass die theoretische Route von Bad Lauchstädt nach Stade mit 1.104 Millionen Euro noch die günstigste sei. Als frühestmöglichen Zeitpunkt der Inbetriebnahme nannte er das Jahr 2033. Dieses Projekt ist nur ein Beispiel für heutige Infrastrukturprojekte, die extrem lange von der Planung bis zur Umsetzung brauchen oder brauchen würden und somit zu langsam sind für die Transformationsprozesse, die stattfinden müssen, um die Klimaziele zu erreichen und den Wandel zu ermöglichen zu einer nachhaltigeren Wirtschaft.

Ganz andere Abläufe sind beispielsweise bei Start-ups zu beobachten beim Übergang innovativer Technologien in wirtschaftlich relevante Anwendungen.

Manuel Häußler, zu Gast auf dem Podium beim C4, feierte Anfang 2021 einen großen Erfolg seiner wissenschaftlichen Laufbahn: eine Publikation in Nature über komplett recyclebare Kunststoffe, die Nachhaltigkeit und Performance auf nicht gekanntem Niveau vereinen. Für Manuel Häußler stand fest. „Ich mache weiter, ich mache mich selbstständig und werbe Fördermittel ein“ (vgl. Projektvorstellung von aevoloop bei SPRIN-D). 2024 haben Häußler und Philipp Kessler, ein erfahrener Gründer, aevoloop (unendliche Kreisläufe) gegründet, um planet-proof plastics herzustellen.

Wie und mit welcher Geschwindigkeit können Gründer:innen mit Start-ups ihre Ideen umsetzen und Entdeckungen als Produkte in den Markt und die Gesellschaft bringen? Damit schließen wir direkt an die Diskussion des C4 vom 22. Mai mit dem Thema „KI für Kohlenstoff“ an. Kann so eine höhere Geschwindigkeit erreicht werden? Welche Rolle spielt dabei die KI?

Innerhalb von fünf Tagen meldeten sich im November 2022 weltweit eine Million Nutzer an, nachdem OpenAI die Software-Version GPT-3 für die Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich gemacht hatte. Im Januar 2023 erreichte ChatGPT bereits über 100 Millionen Nutzer. Ist diese rasante Verbreitung die Geschwindigkeit der Zukunft?  Welche Rolle spielen dabei die Menschen, und wo stehen sie bei den unterschiedlichen Transformationsprozessen? Kommt die Gesellschaft bei diesen Prozessen mit?

„Nachhaltigkeit beginnt im Kopf“ ist der Haupttitel des Buches von Dr. Maria Hoffacker, die auch beim C4 auf dem Podium zu Gast sein wird.  Sie verbindet Nachhaltigkeit und Neurowissenschaften und sagt, dass so grundlegende Transformationen in Unternehmen möglich werden. Eine konsequente nachhaltige Transformation gelinge oft nur mit einem Kulturwandel in den Unternehmen. Dabei spielten Faktoren wie Fairness und Angstfreiheit eine wichtige Rolle, so die Autorin.

Starten wir also ganz im Sinne unseres Namensgebers Walther Rathenau eine spannende nächste Runde zu den „kommenden Dingen“, diesmal zu der Frage der Geschwindigkeit kommender Dinge.

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Ihr Team des Forum Rathenau

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Die Podiumsdiskussion wird ab 18 Uhr über einen YouTube-Livestream übertragen. Sie erhalten den Link nach Ihrer Anmeldung per E-Mail.

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