„Create New Chemistry“: Forum Rathenau startet Green Deep Tech Bootcamp für nachhaltige Innovationen in der Chemie

Das dreimonatige Green Deep Tech Bootcamp Create New Chemistry des Forum Rathenau e.V. beginnt am Freitag, 5. September 2025 im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) Bitterfeld-Wolfen. Das Programm richtet sich an Gründer:innen, Forschende und Industriepartner, die innovative Lösungen für die Transformation der Chemie-, Petro- und Energiebranche entwickeln wollen: von CO₂-Reduktion über Kreislaufwirtschaft bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Es wird gemeinsam mit Startup Migrants als Partner ausgetragen. 

„Die Chemiebranche ist ein zentraler Hebel für eine nachhaltige Transformation. Sie stellt die Materialien und Prozesse bereit, auf denen ganze Wertschöpfungsketten aufbauen. Mit unserem weltweit einmaligen Venture-Studio-Ansatz für die Chemieindustrie bringen wir Forschung, Unternehmergeist und Industriepartner gezielt zusammen, um marktfähige Lösungen für reale Herausforderungen zu entwickeln“, sagt Professor Ralf Wehrspohn, Vorstandsvorsitzender des Forum Rathenau e.V. 

Networking-Abend zum Auftakt 
Den offiziellen Start des Bootcamps begleitet ein Networking-Abend am Freitag, 5. September 2025 im TGZ Bitterfeld-Wolfen. Ab 19 Uhr kommen die Teilnehmer:innen mit Unternehmensvertreter:innen, Mentor:innen und Gästen aus Wissenschaft und Politik in informeller Atmosphäre zusammen, um erste Kontakte zu knüpfen und die inhaltlichen Schwerpunkte des Programms kennenzulernen.  

Drei Monate, vier Module, ein Ziel: marktreife Innovationen 
Das Bootcamp ist praxisnah aufgebaut und umfasst vier aufeinander aufbauende Module: 

  1. Startphase: Entwicklung erster Geschäftsmodelle, Prototypen und Pitch-Decks 
  1. Team & Zusammenarbeit: Aufbau einer tragfähigen Team- und Innovationskultur 
  1. Unternehmensführung: Grundlagen der Unternehmensführung, Administration, Finanzierung und rechtliche Rahmenbedingungen 
  1. Verkaufen & Kunden finden: Validierung Produkt-Market-Fit und erste Kunden 

Den Abschluss bildet der Pitch Day am 5. Dezember 2025, bei dem die Teams ihre Lösungen vor der breiten Öffentlichkeit präsentieren. 

Von der Herausforderung zur Lösung 
Besonderes Merkmal des Bootcamps ist der enge Bezug zu industriellen Praxisfragen: Unternehmen bringen konkrete Herausforderungen („Challenges“) ein, die in interdisziplinären Teams mit wissenschaftlicher Tiefe und unternehmerischem Spirit bearbeitet werden. Daraus können sowohl eigenständige Ausgründungen als auch Erweiterungen bestehender Wertschöpfungsketten entstehen. 

Zum Auftakt reisen circa 25 Teilnehmer:innen aus 15 Ländern an. Neben Deutschland, Polen und Norwegen sind hier unter anderem auch Indien, Pakistan und Ägypten vertreten. Die Teilnehmer:innen werden die Challenges sowohl an Präsenztagen in Bitterfeld-Wolfen in dafür vorgesehenen Kompakt- und Wochenendformaten als auch in einem hybriden Format online bearbeiten und ihre Lösungen entwickeln. Dabei werden sie stets eng von einem Team aus Expert:innen, Mentor:innen und Coaches begleitet sowie fachlich unterstützt. 

„Nachhaltigkeit gelingt nur, wenn sie sich wirtschaftlich rechnet. Unser Bootcamp ist deshalb so aufgebaut, dass Lösungen nicht im Labor oder auf dem Papier bleiben, sondern konkrete Marktchancen erschließen“, betont Pascal Milfeit, Projektleiter in der TransferWerkstatt des Forum Rathenau e.V. 

Teilnahme und Perspektive 
Das Bootcamp ist Teil einer breiter angelegten Zusammenarbeit von derzeit 15 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gründungsförderung und Zivilgesellschaft, die gemeinsam das Innovationsökosystem im Mitteldeutschen Revier stärken. Die enge Einbindung dieser regionalen und überregionalen Akteure sorgt dafür, dass neue Ideen nicht isoliert entstehen, sondern frühzeitig auf industrielle Relevanz, technische Machbarkeit und gesellschaftliche Wirkung geprüft werden können. 

Im ersten Durchlauf des Bootcamps sind folgende vier regionale Industrie- und Chemieunternehmen vertreten für insgesamt fünf Challenges: Indulor Chemie GmbH & Co. KG, NexWafe Si-Fab GmbH, SIDRA Wasserchemie GmbH und Skeleton Technologies GmbH. Das deutet auf den enormen Bedarf von individuellen und marktgerechten Lösungen auf die aktuellen Fragen und Herausforderungen von Industrie und Unternehmen hin. 

Für Sachsen-Anhalt und die Region eröffnet sich damit die Chance, nachhaltige Wertschöpfung in Schlüsselbranchen zu sichern und gleichzeitig neue Märkte zu erschließen. Die beteiligten Unternehmen und Institutionen schaffen gemeinsam eine Infrastruktur, die weit über den Programmzeitraum hinausträgt, mit dem Ziel, Talente, Technologien und Kapital langfristig zusammenzuführen und so einen kontinuierlichen Fluss an innovativen Gründungen, neuen Geschäftsbereichen und Intrapreneurship-Aktivitäten zu ermöglichen. 

Weitere Informationen unter: www.forum-rathenau.de/create-new-chemistry  

Die aktuelle Bewerbungsfrist endet am 30. August 2025. 

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