Veranstaltung
CarbonCycleCultureClub:
Wie schnell ist Zukunft?

Wie schnell ist Zukunft?

Bunte Röhren oder Blätter ragen in den klaren Himmel

Zum CarbonCycleCultureClub (C4) „Wie schnell ist Zukunft?“ lädt der Forum Rathenau e.V. am Donnerstag, 26. Juni 2025 von 18 bis etwa 21 Uhr ins Wasserzentrum Bitterfeld-Wolfen und digital übertragen via Livestream ein.

Anlässlich des Todestages von Forum Rathenau-Namensgeber Walther Rathenau widmet sich dieser C4 der Frage, welche Geschwindigkeiten heute Innovations- und Transformationsprozesse im Vergleich zu Rathenaus Lebzeiten haben.

Besonders interessieren uns Perspektiven auf den Übergang innovativer Technologien in wirtschaftlich relevante Anwendungen einerseits und die Transformationskompetenz von uns Menschen andererseits. Geht uns der Wandel zu schnell oder zu langsam? Welche Geschwindigkeiten sind erforderlich, um Nachhaltigkeitsstrategien umzusetzen und nachhaltige Innovationen zu ermöglichen?

Moderiert wird die Veranstaltung von Claudia Reiser, Redakteurin des ARD-Klimakompetenzcenter.

Als Podiumsgäste haben zugesagt:

  • Dr. Manuel Häußler, CSO und Founder aevoloop GmbH, Forschungsgruppenleiter am Center for the Transformation of Chemistry
  • Dr. Maria Hoffacker, Autorin „Nachhaltigkeit beginnt im Kopf“
  • Michael Zorn, Referatsleiter Immissionsschutz, Chemikaliensicherheit, Gentechnik, Umweltverträglichkeitsprüfung des Landesverwaltungsamtes in Sachsen-Anhalt (bestätigt)
  • Hans-Dieter Sonntag, Geschäftsführer der FEV Dauerlaufprüfzentrum GmbH

Interview mit Dr. Maria Hoffacker


„Unsere Fähigkeit zur Transformation ist die zentrale Zukunftskompetenz – und sie lässt sich trainieren.“

–– Dr. Maria Hoffacker

Interview lesen

Dr. Maria Hoffacker ist Expertin für angewandte Neurowissenschaft, Nachhaltigkeit und Kommunikation. Sie unterstützt Führungskräfte, Teams und Unternehmen, ihr Potential und ihre Ressourcen optimal einzusetzen. Die aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel und neue Arbeitsformen erfordern Klarheit und Persönlichkeit von jedem einzelnen. Im Fokus von Maria Hoffacker stehen die Themen Leadership, WeWork und Selbstorganisation. Sie ist Biologin, Theologin und Pädagogin mit langjähriger Führungserfahrung in Unternehmen und Kommunikation. Kürzlich erschien ihr HAUFE-Buch „Nachhaltigkeit beginnt im Kopf – Die Macht der Hirnforschung für die Unternehmenskultur nutzen“.

Forum-Rathenau-Redakteurin Simone Everts-Lang unterhielt sich mit Frau Dr. Hoffacker, die beim CarbonCycleCultureClub (C4) am 26. Juni 2025 im Wasserzentrum Bitterfeld zum Thema „Wie schnell ist Zukunft“, einen Hauptimpuls geben wird, wie die Menschen im Angesicht der Transformationsprozesse für Nachhaltigkeit und Wandel begeistert werden können und welche Rolle die Hirnforschung dabei spielt.

Frage: In ihrem Buch „Nachhaltigkeit beginnt im Kopf“ heißt es: „Transformation ist mit das Schwierigste, was es gibt“. Woran liegt das?

Antwort Dr. Maria Hoffacker: Wir befinden uns in einer Zeit tiefgreifender Umbrüche – geopolitisch, technologisch und im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Transformation ist deshalb so herausfordernd, weil sie den Menschen zutiefst verunsichern kann. Unser Gehirn liebt Gewohnheiten und stabile Strukturen. Veränderungen empfinden wir daher oft als bedrohlich. Doch genau hier liegt der Schlüssel: Unsere Fähigkeit zur Transformation ist die zentrale Zukunftskompetenz – und sie lässt sich trainieren. In meinem Buch beschreibe ich, wie wir mit Hilfe neurowissenschaftlicher Erkenntnisse besser verstehen können, wie unser Gehirn funktioniert und wie wir es aktiv dabei unterstützen, mit Wandel umzugehen. Das World Economic Forum nennt diese menschlichen transformativen Fähigkeiten „Future Skills“ – und betont zu Recht ihre Bedeutung für die Ökonomie der Zukunft. Während wir viel über künstliche Intelligenz sprechen, vernachlässigen wir häufig unsere eigene menschliche Intelligenz. Dabei brauchen wir gerade jetzt mentale Beweglichkeit, emotionale Stabilität und ein neues Denken, um die Arbeitswelt, Energieversorgung und Lebensweisen zukunftsfähig zu gestalten. Die Zukunft entsteht nicht irgendwo da draußen – sie entsteht in unseren Köpfen.

Frage: Welche Rolle spielt die intrinsische Motivation für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen?

Antwort: Intrinsische Motivation ist der Schlüssel zu nachhaltigem Handeln – vor allem auch im Unternehmenskontext. Menschen engagieren sich dann, wenn sie sich gesehen und verstanden fühlen und wenn sie Zuversicht verspüren. Deshalb ist es eine zentrale Führungsaufgabe, Bedürfnisse zu erkennen und sinnstiftende Ziele zu vermitteln. Motivation entsteht durch das Erleben von Wirksamkeit. Gerade bei einem so langfristigen Vorhaben wie Nachhaltigkeit ist es wichtig, den Weg in Etappen zu gestalten: Teilziele definieren, kleine Erfolge sichtbar machen und gemeinsam feiern. Nur so bleibt die Energie über längere Zeit erhalten. Motivation ist kein Dauerzustand – sie muss immer wieder neu aktiviert werden. Es geht darum, Fortschritt spürbar zu machen. Ein „Fahrplan der Erfolge“ kann dabei helfen: Wo stehen wir? Was wurde erreicht? Welche Auswirkungen sind bereits erlebbar? So wird der Weg zur Nachhaltigkeit nicht nur machbar – sondern auch motivierend.

Frage: Weshalb ist der unbewusste Teil unseres Gehirns so wichtig in Bezug auf Transformationsprozesse?

Antwort: Unser Gehirn ist ein faszinierender Supercomputer – einzigartig, lernfähig und lebenslang formbar. Besser als jeder andere Computer auf der Welt. 86 Milliarden Nervenzellen mit unzähligen Verbindungen – über 100 Billionen – stehen uns zur Verfügung. Doch der Großteil unserer Denk- und Handlungsmuster ist unbewusst. Genau hier liegt ein oft unterschätzter Hebel für Veränderung: In unseren unbewussten Erfahrungen, Prägungen und Routinen. Transformation gelingt nur, wenn wir uns auch mit diesem inneren Speicher auseinandersetzen. Emotionale Intelligenz, Intuition, Selbstreflexion – all das basiert auf unbewussten Prozessen. Wer versteht, was ihn triggert, wer Stressfaktoren erkennt und mit Emotionen konstruktiv umgehen kann, ist besser gewappnet für Wandel. Wir alle haben die Möglichkeit, neue neuronale Verbindungen zu schaffen und alte Muster zu verändern – bis ins hohe Alter. Doch dafür brauchen wir ein Bewusstsein für unsere mentale „Software“. Unser Gehirn kommt ohne Gebrauchsanleitung – deshalb nutzen viele ihr Smartphone effizienter als ihren eigenen Kopf. Das sollten wir unbedingt ändern.

Frage: Wie können wir die Menschen für Veränderungen und Nachhaltigkeit begeistern?

Antwort: Angst vor den Folgen des Klimawandels kann ein Anstoß sein – aber Begeisterung ist ein viel stärkerer Motor. Natürlich machen die Zahlen und wissenschaftlichen Prognosen Sorge – sie können uns Antrieb zum Handeln sein, doch demotivieren und lähmen sie uns auch oft. Genau deshalb sollten wir aufzeigen, was wir gewinnen können: Lebensqualität, Gesundheit, Sinn und ökonomische Sicherheit. Nachhaltigkeit ist kein Verzicht, sondern eine Investition in unsere eigene Zukunft – körperlich, seelisch, gesellschaftlich. Eine intakte Natur tut uns gut, saubere Luft, gesunde Ernährung, stabile Lebensbedingungen – das sind echte Benefits. Wichtig ist, dass wir mit positiven Erfahrungen arbeiten, neue Geschichten erzählen und konkrete Erfolge sichtbar machen. Es gibt schon viele Initiativen, Technologien und Ansätze, die Hoffnung machen. Diese gilt es zu stärken. Wir brauchen ein neues Narrativ: Die Zukunft ist gestaltbar. Veränderung kann sogar Freude machen – wenn sie sinnvoll erscheint und in Gemeinschaft erlebt wird. Das ist keine naive Hoffnung, sondern gelebte Neurowissenschaft. Denn unser Gehirn liebt Entwicklung, wenn sie Sinn und Freude macht und wenn sie in sozialer Gemeinschaft erlebt wird.

Frage: Heißt das auch, man sollte alles nicht so ernst nehmen?

Antwort: Ein spielerischer Zugang setzt Kreativität frei. Wenn wir Veränderung als Spielraum begreifen, statt als Zwang, entsteht Gestaltungslust statt Ohnmacht. Spiele haben Regeln – ja. Aber sie bieten auch Möglichkeiten, Varianten, Teams, Strategien. Genau das brauchen wir: Mut, Neues auszuprobieren. Wir können uns als Menschen und als Gesellschaft neu erfinden. Das ist eine der schönsten Herausforderungen unserer Zeit. Und: Es gelingt nur gemeinsam.

Frage: Wer macht die Regeln?

Antwort: Die Regeln ergeben sich aus unseren Werten: Respekt, Verantwortung, Anstand. Das sind keine verstaubten Begriffe – im Gegenteil. In Zeiten globaler Krisen und rasanter Veränderungen sind sie Orientierung und Kompass. Natürlich können sich Regeln weiterentwickeln. Aber ihre Basis muss immer ein gemeinsames Wertefundament sein. Veränderung braucht Haltung.

Frage: Künstliche Intelligenz (KI) war bei unserem CarbonCycleCultureClub (C4) im Mai Thema. Wie gehen wir denn mit KI bei diesem Spiel um? Brauchen wir da andere oder neue Regeln?

Antwort: KI kann uns entlasten – wenn wir verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Die große Herausforderung besteht darin, eine Balance zu finden zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz. Als Führungskräfte führen wir nicht nur Menschen, sondern auch digitale Systeme. Deshalb müssen wir die menschlichen Kompetenzen viel stärker trainieren – Empathie, Kreativität, ethisches Denken. KI ist ein Werkzeug. Die Frage ist: Wer hält es in der Hand und mit welcher Absicht? Wir müssen klug entscheiden, wie und wofür wir KI einsetzen. Und wir dürfen keine Angst davor haben – sondern klare Werte und Regeln entwickeln. Auch das ist Zukunftsgestaltung.

Frage: Bei uns gehts ja beim nächsten C4, bei dem Sie als Rednerin und Podiumsgast dabei sind, auch um Geschwindigkeit und Innovation. Es gibt ja ganz unterschiedliche Geschwindigkeiten. Große Bauprojekte brauchen heute oft lange für die Umsetzung. Innovationen für Nachhaltigkeit können häufig nicht schnell zur Anwendung kommen. Neuerungen im digitalen Bereich breiten sich dagegen zum Teil rasant schnell aus. Leben wir in einer schnellen oder in einer langsamen Zeit?

Antwort: Wir leben in einer paradoxen Zeit. Informationen verdoppeln sich in rasanter Geschwindigkeit, digitale Entwicklungen überschlagen sich – gleichzeitig dauern viele strukturelle Prozesse viel zu lange. Genau diese Diskrepanz ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Wir brauchen neue Modelle, wie wir Innovation effizient, aber auch nachhaltig umsetzen. Das erfordert einen Perspektivwechsel: Wo können wir Etappen sichtbar machen? Welche Zwischenerfolge lassen sich kommunizieren? Wo braucht es Entschleunigung – und wo gezielte Beschleunigung? Wichtig ist: Veränderung muss spürbar sein, nicht nur abstrakt geplant. Und wir brauchen Räume zum Testen und Lernen. Fehlerkultur ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wer schnell reagiert, muss auch schnell korrigieren können. Nur so gelingt strategisches Vorangehen – mit Augenmaß und Verantwortung.

Frage: Wie schnell müssen wir sein, um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) umsetzen zu können?

Antwort: Die SDGs sind ein mächtiger Kompass – aber der Weg ist anspruchsvoll. Deshalb hilft ein Bild: Einen Berg besteigt man nicht im Sprint, sondern Schritt für Schritt. Es kommt darauf an, nicht stehenzubleiben und vor allem: nicht allein zu gehen. In der Gemeinschaft liegt Kraft. Wir müssen die Aussicht genießen, Etappensiege feiern, Kräfte einteilen – und beharrlich bleiben. Nachhaltigkeit braucht nicht nur Tempo, sondern auch Ausdauer. Und eine Vision, die uns trägt.

Frage: Gelingt das auch für jeden Einzelnen, oder braucht man die Gemeinschaft?

Antwort: Wir sind als Menschen soziale Wesen. Es macht viel mehr Spaß gemeinsam zu gehen und vereint. Manche Dinge, insbesondere die steilen und schwierigen Passagen, kann man nur gemeinsam schaffen. Um bei dem Bergbild zu bleiben, man braucht jemanden, der oder die einen absichert, ein Seil spannt. Es ist eine gemeinschaftliche Besteigung, gerade bei schwierigen Bergen. Die Bewältigung der transformativen Zukunftsaufgaben ist eindeutig ein ziemlich herausfordernder Berg.

In seinem 1917 erschienen Buch „Von kommenden Dingen“ analysiert Walther Rathenau die sich herausbildende Weltgesellschaft. Er beginnt die Einleitung mit der Bemerkung, dass das Buch von materiellen Dingen, jedoch um des Geistes willen handelt. Entwicklung ist für ihn die entscheidende Denkform, die uns Menschen von den Tieren unterscheidet. Beharren ist unmöglich. Sein Blick richtet sich klar nach vorn: „(…) das Kommende ist wunderbar, nicht weil es aus dem Nichts kommt, sondern weil es das Gemeine wandelt. All unser Tun hat etwas Seherisches, denn jeder Schritt trägt in die Zukunft.“ Auch zu Rathenaus Zeiten war Wandel allgegenwärtig.

Bei vergangenen C4-Veranstaltungen wurde regelmäßig betont, dass die Genehmigung für das Kraftwerk Zschornewitz in Gräfenhainichen einst eine Seite umfasste, und das Kraftwerk, dessen Bau im Jahr 1915 begann, bereits im Jahr 1918 vollständig in Betrieb genommen werden konnte. Von der Antragstellung bis zur Baugenehmigung sei damals nur etwa ein Jahr vergangen. Damals konnte also der technologische Wandel mit hoher Geschwindigkeit vollzogen werden.

„Ich kann mich nur noch wundern, wie lange man heute an einer Pipeline bauen will,“ sagte Dr. Christoph Mühlhaus, der beim CarbonCycleCultureClub (C4) zum Thema „Ist CO2 der Rohstoff der Zukunft?“ am Donnerstag, 30. Mai 2024 als Sprecher des Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland zu Gast auf dem Podium war. Er berichtete, dass er in der Vergangenheit bereits zwei Pipelines von der Genehmigungsseite betreut hat. Einmal von Rostock nach Mitteldeutschland und einmal von Stade nach Teutschenthal (Mitteldeutschland). Trotz aller Schwierigkeiten habe es jeweils nur zwei Jahre gedauert von der Beschlussfassung des Vorstandes bis zur Inbetriebnahme.

Hintergrund waren die Ausführungen von Dr. Kai Schulze, Technical Manager im Bereich Grüne Gase der VNG AG, der wesentliche Ergebnisse des Projekts CapTransCO2 erläutert. Dabei ging es um die Machbarkeit einer klimaneutralen mitteldeutschen Industrie durch den Aufbau einer vernetzten CO2-Transportinfrastruktur für CCU/CCS, die mit vielen regionalen Projektpartnern geprüft wurde.  „Man darf ja nicht vergessen, es gibt keine Infrastruktur für CO₂“, so Schulze beim C4 vor etwa einem Jahr. Im Rahmen des Projekts wurden drei mögliche Trassen von Bad Lauchstädt zu Seehäfen untersucht, nach Stade, an die Ostsee und ins Rhein-Ruhrgebiet. Dabei zeigte sich, dass die theoretische Route von Bad Lauchstädt nach Stade mit 1.104 Millionen Euro noch die günstigste sei. Als frühestmöglichen Zeitpunkt der Inbetriebnahme nannte er das Jahr 2033. Dieses Projekt ist nur ein Beispiel für heutige Infrastrukturprojekte, die extrem lange von der Planung bis zur Umsetzung brauchen oder brauchen würden und somit zu langsam sind für die Transformationsprozesse, die stattfinden müssen, um die Klimaziele zu erreichen und den Wandel zu ermöglichen zu einer nachhaltigeren Wirtschaft.

Ganz andere Abläufe sind beispielsweise bei Start-ups zu beobachten beim Übergang innovativer Technologien in wirtschaftlich relevante Anwendungen.

Der Chemiker Dr. Manuel Häußler entdeckte im Rahmen seiner Promotion komplett recyclebare Kunststoffe und publizierte dazu in der sehr renommierten Zeitschrift „Nature“. Im Anschluss machte er die frustrierende Erfahrung, dass die bestehenden Industrieunternehmen ihre Produkte von sich aus nicht verändern wollten. Daraufhin entschied er, seine Ideen selbst in die Anwendung zu bringen. Häußler schloss sich dazu mit Philipp Kessler, einem erfahrenen Start-up-Gründer, zusammen. Im Februar 2024 gründeten sie Aevoloop (unendliche Kreisläufe). Die ersten Prototypen gab es bereits ein halbes Jahr später. Dieses Jahr zog das junge Unternehmen nach Leipzig. Neben Fördergeldern war dafür auch das im Aufbau befindliche „Center for the transformation of Chemistry“ (CTC) entscheidend. Das CTC will an seinen Standorten in Delitzsch und Merseburg sehr vielen ähnlichen Ansätzen zum Durchbruch verhelfen. Das wird in Zukunft neues Know-how schaffen, von dem die Firma profitieren kann und neue Arbeitskräfte und Industriepartner anlocken. Von dieser Erfahrung und wie es nun möglich geworden ist, diese innovativen Ideen in die Anwendung zu bringen, wird er beim C4 berichten.

Wie und mit welcher Geschwindigkeit können Gründer:innen mit Start-ups ihre Ideen umsetzen und Entdeckungen als Produkte in den Markt und die Gesellschaft bringen? Damit schließen wir direkt an die Diskussion des C4 vom 22. Mai mit dem Thema „KI für Kohlenstoff“ an. Kann so eine höhere Geschwindigkeit erreicht werden? Welche Rolle spielt dabei die KI?

Innerhalb von fünf Tagen meldeten sich im November 2022 weltweit eine Million Nutzer an, nachdem OpenAI die Software-Version GPT-3 für die Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich gemacht hatte. Im Januar 2023 erreichte ChatGPT bereits über 100 Millionen Nutzer. Ist diese rasante Verbreitung die Geschwindigkeit der Zukunft?  Welche Rolle spielen dabei die Menschen, und wo stehen sie bei den unterschiedlichen Transformationsprozessen? Kommt die Gesellschaft bei diesen Prozessen mit?

„Die Zukunft entsteht nicht irgendwo da draußen – sie entsteht in unseren Köpfen“, sagt Dr. Maria Hoffacker, Expertin für angewandte Neurowissenschaft, Nachhaltigkeit und Kommunikation im Gespräch mit Forum Rathenau-Redakteurin Simone Everts-Lang. „Wir leben in einer paradoxen Zeit. Informationen verdoppeln sich in rasanter Geschwindigkeit, digitale Entwicklungen überschlagen sich – gleichzeitig dauern viele strukturelle Prozesse viel zu lange. Genau diese Diskrepanz ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Wir brauchen neue Modelle, wie wir Innovation effizient, aber auch nachhaltig umsetzen. Das erfordert einen Perspektivwechsel: Wo können wir Etappen sichtbar machen? Welche Zwischenerfolge lassen sich kommunizieren? Wo braucht es Entschleunigung – und wo gezielte Beschleunigung? Wichtig ist: Veränderung muss spürbar sein, nicht nur abstrakt geplant. Und wir brauchen Räume zum Testen und Lernen. Fehlerkultur ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wer schnell reagiert, muss auch schnell korrigieren können. Nur so gelingt strategisches Vorangehen – mit Augenmaß und Verantwortung“, sagt die Autorin von „Nachhaltigkeit beginnt im Kopf“ und gibt damit einen Ausblick auf ihren Beitrag beim C4.  

Michael Zorn, Referatsleiter Immissionsschutz, Chemikaliensicherheit, Gentechnik, Umweltverträglichkeitsprüfung des Landesverwaltungsamtes in Sachsen-Anhalt wird die Diskussion um seine Perspektive im Hinblick auf Genehmigungsverfahren und Sicherheitsprüfungen ergänzen.

Ein Beispiel für die schnelle Anpassung an den Wandel liefert Hans-Dieter Sonntag, Geschäftsführer der FEV Dauerlaufprüfzentrum GmbH. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Sandersdorf-Brehna. An ihren Standorten innerhalb Deutschlands betreibt die FEV mehr als 50 Motoren- und Antriebsstrangprüfstände mit dem Ziel einer hocheffizienten Dauerlauf- und Funktionserprobung beziehungsweise Serienfreigabe von konventionellen Verbrennungsmotoren sowie Hybrid- und Elektroantrieben. Und gerade diese Erweiterung auf Hybrid- und Elektroantriebe erforderter eine Umstellung innerhalb von kürzester Zeit.

Diskutieren Sie mit uns und mit unseren Podiumsgästen über Nachhaltigkeit, Wandel und die Geschwindigkeit der Zukunft.

Starten wir also ganz im Sinne unseres Namensgebers Walther Rathenau eine spannende nächste Runde zu den „kommenden Dingen“, diesmal zu der Frage der Geschwindigkeit kommender Dinge.

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